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Führungskräfte in öffentlichen Unternehmen – Wer steuert das Schiff?

Eintrag vom 14.08.2014

Der jüngst vorgestellte Public-Women-on-Board-Index, kurz Public WoB-Index, bietet einen Überblick darüber, wie viele Frauen in den Spitzengremien der öffentlichen Unternehmen in Deutschland vertreten sind. Damit wird der immer wieder erhobenen Forderung nach einem Werkzeug nachgekommen, das Transparenz über die tatsächliche Verteilung von Posten zwischen Männern und Frauen in Unternehmen der öffentlichen Hand schafft. Der Index wertet eine repräsentative Auswahl von 225 der größten Unternehmen auf allen föderalen Ebenen, also Bund, Länder und Kommunen, aus. Der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien liegt durchschnittlich bei 25,1 Prozent. In den Top-Managementorganen sind es sogar nur 14 Prozent. Ganz ohne Frauen am Steuerrad kommen immerhin 35 Aufsichtsgremien aus (15,56 Prozent). Der öffentliche Dienst lässt so die Chance ungenutzt, als Vorbild für die freie Wirtschaft zu dienen. Die dbb bundesfrauenvertretung betont dass es nun wichtig ist, die Ergebnisse aus der Studie zu nutzen und in dem Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe für Frauen und Männer an Führungspositionen zu berücksichtigen. Nicht nur in öffentlichen Unternehmen müsse etwas geändert werden, sondern auch bei der Gremien-besetzung im öffentlichen Dienst. Zum Beispiel durch eine Stärkung der Gleichstellungsbeauftragten und deren Klagerechte.

Quelle: frauen im dbb (Nr. 06/2014)